Frauen in der Arbeitswelt
In Bezug auf eine geleichberechtigte Teilnahme von Frauen und Männern besteht zwischen der Wirklichkeit und dem, was nötig ist, ein großer Unterschied. Der Trend geht zwar dahin, dass immer mehr Frauen erwerbstätig sind, sich aber die Berufswahl noch häufig an „typisch weiblichen“ Berufen orientiert. Die Frauenanteile in den Berufsgruppen hat sich seit Anfang der neunziger Jahre kaum verändert (destatis, statisisches Bundesamt). Die Karrierewege sind also seit 30 Jahren in etwa die gleichen.
Dabei wird seit Jahren die Gleichberechtigung im Berufsleben gefordert. Mädchen und Jungen werden gleichberechtigt in Schule, Ausbildung und Studium unterrichtet und gefördert. Am Ende ist allerdings nur knapp jede dritte Führungskraft (29,4 %) in Deutschland war 2018 weiblich (destatis, statistisches Bundesamt). Damit wird nicht nur auf Wissen, Kompetenzen, andere Sichtweisen und positive Effekte auf ein Unternehmen verzichtet, es wird auch die Investition der Bildung in Mädchen und junge Frauen verschwendet.
Frauen müssen häufig Familie, Haushalt und Beruf unter einen Hut bringen. Die richtige Balance zu finden ist häufig eine schwierige Herausforderung. Das berufliche Umfeld muss passen. Die gleichberechtigte Teilhabe in der Arbeitswelt muss also flexibler werden – nicht die Familien selbst müssen sich anpassen. Betriebe müssen Wege finden oder aufgezeigt bekommen, wie sie sich familienorientierter und – freundlicher aufstellen können. Home Office oder Shared Office Systeme sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle erleichtern Familien- und Arbeitszeiten, nach Bedarf über den Tag zu verteilen.
Frauen dürfen nicht nur deshalb, weil sie Kinder haben oder noch bekommen könnten von Beförderungen zurückgestellt werden.
Außerdem muss es ein Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit möglich sein. Vor allem Frauen sind von der sogenannten Teilzeitfalle betroffen, das heißt sie können nicht nach einer Arbeitszeitreduzierung für die Familie meistens nicht wieder in Vollzeit zurück.
Das wirkt sich negativ auf das Einkommen, die Rente und auf die soziale Absicherung aus.
Diese Möglichkeiten müssen politisch gewollt und praktisch umgesetzt werden.
Frauen verdienen strukturell bedingt weniger als Männer – das auch noch im 21. Jahrhundert. Nach wie vor sind nur wenige Frauen in Führungspositionen. Eine Aufwertung und bessere Entlohnung verantwortungsvoller Berufe muss geschehen.
Frauen arbeiten oft im Niedriglohnbereich. Diese Missstände müssen abgeschafft werden.
Nicht die Frauenquote in Deutschland ist das Problem, sondern die 90 % Männerquote, die wir in Wirtschaft, Wissenschaft und in der Politik haben.

Warstein als Vorbild
Es müssen mehr Frauen in Führungspositionen. Das fängt in der Stadt Warstein und der Verwaltung an und muss auch in den größeren Unternehmen und Betrieben vor Ort so umgesetzt werden. Hier kann die Politik in Warstein und auch die Verwaltung Vorreiter vieler Kommunen werden. In der obersten Etage sind immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen. Frauen- und familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen, sollte das Ziel einer jeden Verwaltung und eines jeden Unternehmens sein.
Auch die Bezahlung ist uns ein wichtiges Thema. Als Beispiel sehen wir hier die Erzieher*innen: Die Bezahlung in den städtischen Tageseinrichtungen von Erzieher*innen muss gleich sein und darf nicht je nach Einrichtung schwanken. Die Warsteiner Verwaltung kann auch hier vorbildlich agieren.
Frauen in der Politik
In unserer Politik und Fraktion gibt es auch einiges zu tun. Auch hier müssen mehr Frauen aktiv sein und zum Beispiel als Ausschussvorsitzende fungieren. Wir haben das Glück in unserem Stadtverband viele tolle Frauen zu haben. Wir müssen weiter daran arbeiten, dass diesen Frauen Verantwortung übertragen wird und dass ihre Stimme gehört wird.
Es ist unser Ziel, junge Menschen und Frauen zu motivieren, sich politisch zu engagieren und sich für Warstein und den Kreis Soest einzusetzen.